Im Zuge der
Motorrevision war noch die Montage eines Ölkühlers geplant. Dieser sollte mit
Herabsetzung der Öltemperatur einen strapazierfähigen Ölfilm garantieren und
die Komponenten im Zylinderkopf und Kolben thermisch weiter entlasten.
Leider
konnte ich dieses Vorhaben zum Zeitpunkt der Wiederinbetriebnahme meiner
Maschine nicht umsetzen, was mir allerdings wieder Zeit zum Bau einer passenden
Halterung für den Kühler gab. Aber wieso
selber bauen? Da gibt’s doch schon sicher eine Lösung.
Und zwar im
Zubehör. Dort ist ein kleiner Ölkühler erhältlich, der mit einer Halterung am
Lichtmaschinendeckel und am Zylinderkopf befestigt wird. Damit sitzt er sehr
kompakt am Motor.
Ein wirklich
schönes Konzept! Allerdings habe ich auf dem TTT von einem Fahrer erfahren,
dass die Kühlleistung in Verbindung mit einem Thermostat für den Sommer zu
schwach sein soll und ohne Thermostat im Winter zu einer zu starken Abkühlung
führt. Scheint also nur was für den Sommerbetrieb zu sein. Preislich hatte ich
auch eine günstigere Lösung angestrebt. Die Idee der Befestigung behielt ich
aber im Kopf.
Nach einiger
Suche bin ich auf einen gebrauchten Lockhart Ölkühler gestoßen. Etwas größer
und feiner gestaltet als das oben beschriebene Exemplar. Zusammen mit einem
Mocal Thermostat sollte er in der Steigleitung zum Öltank für die effektivste
Kühlung sorgen. Da hier das Motoröl mit der höchsten abgreifbaren Temperatur in den Kühler gelangt. Dann ist natürlich auch die Wirkung am effektivsten.
Eine
Halterung am Lichtmaschinedeckel erwies sich leider als geometrisch
komplizierte Variante. Wegen den stark beschränkten Platzverhältnissen am
großen Kunststofftank gab es leider nur eine umsetzbare Einbaulage: Seitlich
vor dem Zylinder.
Das Mocal
Thermostat wird hauptsächlich durch die Ölleitungen und eine wohl platzierte
Halterung am Anlasserdeckel gehalten. Im kalten Zustand verhindert es den
Einfluss des Öls in den Kühlkörper, gibt ihn aber Schrittweise ab einer
Temperatur von 74°C frei. Bei 80°C ist es vollständig geöffnet.
Nach dem
komplizierten Versuch doch noch eine Halterung am LiMa-Deckel zu bauen ging ich
einen Schritt zurück und mit dem Kühler weiter nach vorne. Eine simplere
Befestigung über die Verschraubungen der Motorhalterung versprach eine schnelle
Lösung. Aus einem Alu
Blech wurde der Rohling zugeschnitten und passend abgekantet.
Rohling der Halterung
Um dem
Zylinder nicht die kühlende Luft zu nehmen, habe ich den Halter noch mit
Aussparungen versehen. Eine davon ist für die Führung des Kupplungszuges
vorgesehen. Im Eifer des Gefechts ist diese zu kurz geworden, da der Lenker
einen zu frühen Anschlag berührt.
Zugeschnittener Halter
Was die Öl-Temperatur angeht, hat sich der Einbau wirklich gelohnt. Der Unterschied im Öltank beträgt zwischen 15-20°C zum vorherigen Betriebszustand.
Die Anbringung barg natürlich einige Schwierigkeiten, da der Platz um den Motor herum sehr begrenzt ist und vom großen Tank noch weiter eingeschränkt wird. Dann wird die einzige freie Stelle im Luftstrom wird noch vom Kupplungszug gekreuzt.
In der jetzigen Lage ist der Kühler eher exponiert, kann aber einiges einstecken. Sollte der Kühler dennoch mal zerstört werden, kann man einen der Zulaufschläuche auf die beiden Anschlüsse des Thermostats stecken und seine Fahrt fortführen. Es ist also keine künstlich geschaffene Achillesferse.