Freitag, 10. Oktober 2014
Dienstag, 7. Oktober 2014
Rehoiler - Kettenöler
Ein schönes Thema, welches ich schon lange aufgreifen wollte, ist dieser kleine Kettenöler. Viele kennen sicher die bekannte Marke mit ihren Modellen in einer Preisspanne von 100-280€.
Für diesen Kurs kann man ja schon die ein oder andere Doese Kettenfett kaufen. Geht das Ganze denn nicht günstiger?
- Ja, dachte sich Dete unser Daniel Düsentrieb und Gründer des XT-Boards und begann mit dem Bau seiner eigenen Version eines elektrisch geregelten Kettenölers. Mittlerweile ist der sogenannte Rehoiler in der achten Generation und kann unter der Bezeichnung IQ 8 mit einer USB-Schnittstelle oder sogar einer Bluetooth-Anbindung glänzen. Über die entsprechende App kann man unterwegs ganz einfach die Parameter ändern, wenn man mit seiner vorherigen Einstellung nicht zufrieden war. Dennoch bleiben die Kosten dank des Selbstbaus mehr als überschaubar.
Meinen Rehoiler habe ich im Jahre 2011 eingebaut und bin seitdem ein sehr glücklicher Besitzer dieses Gerätes der Version IQ 4.2. Nachfolgend werde ich etwas über den Bau und Einbau schreiben.
Wie funktioniert das Ganze eigentlich? Eigentlich ganz simpel, aber dennoch gibt es dank der Schaltung mehere Wege das Gerät einzubinden. Genaueres findet man unter meinen Links auf Detes Seite Rehtronik. Über ein Einganssignal wird
Unterhalb der Sitzbank, wo für gewöhnlich das Werkzeug schlummert, finden die Kraftstoffpumpe, der Modellbautank und die Steuerungselektronik ihren Platz. Über eine separate Zuleitung, die oberhalb des Rücklichtes liegt, lässt sich der Tank unkompliziert nachfüllen.
Hier sieht man - oder auch nicht - die einzelnen Komponenten an der Hinterradschwinge. Die Kabel für den Reddkontakt und die Öl-Förderleitung sind an der Unterseite der Schwinge geführt.
Für das Cockpit habe ich mir eine kleine Blende an den Anschluss der Kfz-Steckdose gebaut. Im unteren Bereich dessen befindet sich der Schalter für den Normal- und Regen-Modus. Bei letzterem erfolgt ein weiter Pumpstoß und soll damit ein trockenlaufen der Ketter bei feuchter Witterung verhindern. In der aktuellen Version gibt es auch noch den Offroad-Modus mit der vierfachen Pumpmenge.
Seit 2011 verrichtet der Rehoiler jetzt schon treu seine Dienste an meinem Hinterrad und ich würde jede Neuanschaffung mit ihm ausrüsten!
Samstag, 4. Oktober 2014
Indian Summer
Heute gibt es Bilder der vergangenen Woche ohne viel Text. Gestartet bin ich in NRW, über München und den Großglockner ging es nach Villach. Dort angekommen ging es mit Philipp über den Wurzenpass und über den Vršič-Pass. Dann rüber zum Mangart und rauf auf den Berg. Anschließend zu den Seen Lago Superiore und Lago Inferiore nördlich des Berges mit abschließendem Ausflug über Schotter zur Berghütte.
Segelflugzeuge bei der Vorbereitung zum F-Schlepp auf der Wasserkuppe |
Gipfel des Mangart |
Lago Inferiore nördlich des Mangart |
Sonntag, 7. September 2014
MRT 2014 - Anders als erwartet
Eigentlich hatten wir uns zum MRT in Gieboldehausen verabredet, doch
dann kam eine E-Mail mit der Absage des Treffens.. Aber warum sollte man
sich nicht trotzdem zusammenhocken und sich eine schöne Zeit machen?
Also fix alle Freunde und Bekannte gefragt, die kommen wollten und im
Forum nochmal nachgehackt, wie man sich alternativ treffen kann. Schnell
wurde die Sache zum Selbstläufer. Olli organisierte den schönen Campingplatz Prahljust bei Clausthal-Zellerfeld, direkt danach wurden Beamer und Vorträge angeboten. So schnell und so gut kann das gehen!
Am Freitag den 05.09. ging es dann in Richtung Harz. Das Wetter traumhaft und endlich wieder etwas wärmer. Bei der Anmeldung habe ich gleich Merlin getroffen und wir haben unser Lager aufgeschlagen. Schnell war man im Gespräch und der Abend nahm seinen Lauf bei Bier und Gequassel.
Der Samstag beginnt mit einer Ausfahrt in den Harz und gegen Mittag hören wir die Vorträge über die Reisen in die Provence, mit dem Dieselmotorrad nach Wladiwostok, Merlins Rundreise gen Osten und über Island.
Leider muss ich mich am frühen Abend schon mit einer Bronchitis ins Zelt verkriechen...
Dafür entschädigt am nächsten Morgen ein weiterer Reisebericht über Island mit dem Landrover.
Gegen Mittag geht es zusammen Heimwärts und das schöne Wochenende mit sehr interessanten Menschen ist zu Ende.
Vielen Dank an alle, die trotz der Absage hergefunden haben. :)
Die verwendeten Bilder stammen aus dem Forum http://forum.motorradkarawane.de/ und sind geistiges Eigentum ihrer Ersteller.
Mittwoch, 13. August 2014
Heimwärts
Montagmorgen - Hundemüde und noch nicht abfahrbereit. Jetzt muss aber was passieren. Raus aus dem Bett, unter die Dusche und rauf aufs Mopped. Erstmal zur Tanke. Treibstoff und genügend Luft mitnehmen, denn es geht über die Großglockner Hochalpenstraße nach München. Noch schnell Frühstück und Proviant besorgen, Ölstand kontrollieren und gleich was nachkippen. Das ganze Gepäck aufladen und ab gehts nach Norden.
Das Wetter ist schön, aber bedeckt. Im Laufe des Tages soll sich das laut Vorhersage noch ändern. Beim Einstieg zum Großglockner in Heiligenblut hängen die Wolken schon verhängnisvoll an den Bergen. Da gilt es die noch guten Bedingungen zu nutzen und genussvoll bis zum ersten Zwischenstopp bei der Kaiser-Franz-Josef-Höhe zu fahren. Es ist ein faszinierender Anblick, wie sich dort die tiefziehenden Wolken zwischen den Bergen und über dem Gletscher bewegen.
Sicherheitshalber ziehe ich mir die Regenkleidung über und kaum läuft der Motor, fallen auch schon die ersten Tropfen. Auf dem Weg zum Hochtor hört der Regen wieder auf, doch nach dem Tunnel kommt eine andere Art der Feuchtigkeit: Nebel. Oder besser gesagt die deckende Wolkenschicht auf der Nordseite. Jetzt kann ich nur noch das Auto direkt vor mir erkennen und taste mich dahinter durch die Kurven. Leider hört diese Form des Spaßes erst auf einer Höhe von 1.800m und nach einer Fahrstrecke von 10km wieder auf. Da haben sich die 21€ Maut nicht wirklich gelohnt (oder 24€ ohne KärntenCard). Um die Aussicht zu genießen muss ich wohl auf dem Rückweg nochmal hier rüber fahren.
In den nachfolgenden Tälern lassen sich immer wieder Nebelschwaden bewundern und die Wolken schichten sich am Steinernen Meer gleich dreifach.
Dann kommt der Regen. Kräftig wie bei der letzten verhängnisvollen Durchquerung der Gegend im Mai, bei der ich wegen breitflächig aufgetragenem Bitumen in der Kurve gestürzt bin. Jetzt bin ich gut informiert über den Zustand der Strecke und komme gut durchs Nass. Einzig ärgerlich ist die Sperrung der Bundesstraße auf deutscher Seite mit ausgeschilderter Umleitung. Diese ist aber auf eine ganz andere Baustelle bezogen... Wenn man von der richtigen Seite kommt, wird man wenigstens über die ersatzlose Sperrung informiert. Das hätte auch einfacher gehen können. Gegen 18 Uhr sind die 380 km bis München geschafft und ich kann mich auf die Probefahrt der Tiger 800 XC am nächsten Tag freuen. Anderseits macht es mir der Termin schwierig die noch kommenden 600 km bis nach Hause zu bewältigen.
Richtig wach werde ich am Dienstag auch nicht. Besorge dann aber das bestellte Ersatzschloss für den linken Koffer und einen neuen Benzinschlauch. Dann geht es zum Triumph-Händler und rauf auf die Tiger. München ist leider nicht das perfekte Testgebiet für ein Motorrad, aber im Stop&Go lassen sich oft auch die kleinen Dinge erkennen und auf den Autobahnzubringern ist der Verkehr sehr dünn gesät. Hier darf das Dreizylindertriebwerk mit 95 PS mal zeigen was es kann. Und es kann einiges. Leider finde ich keine kurvenreiche Strecke für die wirklich wichtigen Fragen. Es besteht also wieder Nachholbedarf. :)
Um 12 Uhr komme ich endlich los und beschließe soweit durch zu fahren bis ich müde werde oder das Wetter umschlägt. Es wird zwar zunehmend kälter, aber dafür bleibt es sonnig und die kleinen Streckenoptimierungen des Morgens haben ihr Gutes. So werde ich vom Navi durch das Urdonautal geführt, welches jetzt mit Jurafelsen und Naherholungsmöglichkeiten glänzt. Ein wirklich schönes Fleckchen rund um Wellheim.
Am frühen Abend stehe ich plötzlich vor der Wasserkuppe, dem Geburtsort des deutschen Segelfluges vor über 100 Jahren. Der Flugbetrieb des heutigen Tages geht schon zu Ende und die letzten Segler drehen ihre Runden. Ich marschiere schnell auf die Spitze der Wasserkuppe vorbei am Radom und genieße die weite Aussicht.
Noch 190 km bis nach Hause, die sind jetzt auch noch zu schaffen. :)
Leicht rasselnd meldet sich die Kette im Schiebebetrieb und verlangt einen weiteren Zwischenstopp. Also auf einen Parkplatz. Die hintere Achse lösen, alles einstellen und wieder versplinten. Irgendwie geht es vorwärts aber diese ganzen Stopps sind ziemlich Zeitaufwändig und mein Trinkrucksack hatte schon vor Fahrtbeginn den Geist aufgegeben. Wenigstens die Kette bekommt am Ziel ihre Ablösung, denn der TÜV ist fällig und davor muss noch einiges getan werden. Es ist zwar alles sicher, aber man muss ja beweisen, dass es auch in den nächsten zwei Jahren so bleibt. Also neue Bremsbeläge hinten und einen neuen Kettensatz. Ein zweiter Spiegel wäre auch nicht verkehrt. Ups.
Naja, jetzt ist die Plakette drauf.
Gegen 23 Uhr erreiche ich mein Heim mit dem Tachostand 63.636,3 km.
Damit sind 1.050 km in den letzten 36 Stunden geschafft und ich bin reif... fürs.. Bett.
Das Wetter ist schön, aber bedeckt. Im Laufe des Tages soll sich das laut Vorhersage noch ändern. Beim Einstieg zum Großglockner in Heiligenblut hängen die Wolken schon verhängnisvoll an den Bergen. Da gilt es die noch guten Bedingungen zu nutzen und genussvoll bis zum ersten Zwischenstopp bei der Kaiser-Franz-Josef-Höhe zu fahren. Es ist ein faszinierender Anblick, wie sich dort die tiefziehenden Wolken zwischen den Bergen und über dem Gletscher bewegen.
Sicherheitshalber ziehe ich mir die Regenkleidung über und kaum läuft der Motor, fallen auch schon die ersten Tropfen. Auf dem Weg zum Hochtor hört der Regen wieder auf, doch nach dem Tunnel kommt eine andere Art der Feuchtigkeit: Nebel. Oder besser gesagt die deckende Wolkenschicht auf der Nordseite. Jetzt kann ich nur noch das Auto direkt vor mir erkennen und taste mich dahinter durch die Kurven. Leider hört diese Form des Spaßes erst auf einer Höhe von 1.800m und nach einer Fahrstrecke von 10km wieder auf. Da haben sich die 21€ Maut nicht wirklich gelohnt (oder 24€ ohne KärntenCard). Um die Aussicht zu genießen muss ich wohl auf dem Rückweg nochmal hier rüber fahren.
In den nachfolgenden Tälern lassen sich immer wieder Nebelschwaden bewundern und die Wolken schichten sich am Steinernen Meer gleich dreifach.
Dann kommt der Regen. Kräftig wie bei der letzten verhängnisvollen Durchquerung der Gegend im Mai, bei der ich wegen breitflächig aufgetragenem Bitumen in der Kurve gestürzt bin. Jetzt bin ich gut informiert über den Zustand der Strecke und komme gut durchs Nass. Einzig ärgerlich ist die Sperrung der Bundesstraße auf deutscher Seite mit ausgeschilderter Umleitung. Diese ist aber auf eine ganz andere Baustelle bezogen... Wenn man von der richtigen Seite kommt, wird man wenigstens über die ersatzlose Sperrung informiert. Das hätte auch einfacher gehen können. Gegen 18 Uhr sind die 380 km bis München geschafft und ich kann mich auf die Probefahrt der Tiger 800 XC am nächsten Tag freuen. Anderseits macht es mir der Termin schwierig die noch kommenden 600 km bis nach Hause zu bewältigen.
Richtig wach werde ich am Dienstag auch nicht. Besorge dann aber das bestellte Ersatzschloss für den linken Koffer und einen neuen Benzinschlauch. Dann geht es zum Triumph-Händler und rauf auf die Tiger. München ist leider nicht das perfekte Testgebiet für ein Motorrad, aber im Stop&Go lassen sich oft auch die kleinen Dinge erkennen und auf den Autobahnzubringern ist der Verkehr sehr dünn gesät. Hier darf das Dreizylindertriebwerk mit 95 PS mal zeigen was es kann. Und es kann einiges. Leider finde ich keine kurvenreiche Strecke für die wirklich wichtigen Fragen. Es besteht also wieder Nachholbedarf. :)
Um 12 Uhr komme ich endlich los und beschließe soweit durch zu fahren bis ich müde werde oder das Wetter umschlägt. Es wird zwar zunehmend kälter, aber dafür bleibt es sonnig und die kleinen Streckenoptimierungen des Morgens haben ihr Gutes. So werde ich vom Navi durch das Urdonautal geführt, welches jetzt mit Jurafelsen und Naherholungsmöglichkeiten glänzt. Ein wirklich schönes Fleckchen rund um Wellheim.
Am frühen Abend stehe ich plötzlich vor der Wasserkuppe, dem Geburtsort des deutschen Segelfluges vor über 100 Jahren. Der Flugbetrieb des heutigen Tages geht schon zu Ende und die letzten Segler drehen ihre Runden. Ich marschiere schnell auf die Spitze der Wasserkuppe vorbei am Radom und genieße die weite Aussicht.
Noch 190 km bis nach Hause, die sind jetzt auch noch zu schaffen. :)
Leicht rasselnd meldet sich die Kette im Schiebebetrieb und verlangt einen weiteren Zwischenstopp. Also auf einen Parkplatz. Die hintere Achse lösen, alles einstellen und wieder versplinten. Irgendwie geht es vorwärts aber diese ganzen Stopps sind ziemlich Zeitaufwändig und mein Trinkrucksack hatte schon vor Fahrtbeginn den Geist aufgegeben. Wenigstens die Kette bekommt am Ziel ihre Ablösung, denn der TÜV ist fällig und davor muss noch einiges getan werden. Es ist zwar alles sicher, aber man muss ja beweisen, dass es auch in den nächsten zwei Jahren so bleibt. Also neue Bremsbeläge hinten und einen neuen Kettensatz. Ein zweiter Spiegel wäre auch nicht verkehrt. Ups.
Naja, jetzt ist die Plakette drauf.
Gegen 23 Uhr erreiche ich mein Heim mit dem Tachostand 63.636,3 km.
Damit sind 1.050 km in den letzten 36 Stunden geschafft und ich bin reif... fürs.. Bett.
Montag, 30. Juni 2014
Slowenien - Berge und Mee(h)r
An einem Sonntag letzten Monats fragte ich mich, was wohl aus den beiden Jungs geworden ist, die ich in Straßburg auf ihrer Reise getroffen habe. Das erklärte Ziel war es in sieben Wochen auf zwei 50ccm nach Ungarn und von dort an die Adria zu fahren. Wie weit sind sie auf ihren Simsons gekommen und werden sie auf dem Rückweg in Villach vorbeischauen?
Nach ein paar SMS kam die Überraschung. Sie hatten sich einen Transporter gemietet und haben sich bis Venedig durchgeschummelt. Von dort aus ging es an die slowenische Küste bei Ankaran, wo sie die Gegend erkundeten.
"Komm doch mal vorbei, ist doch nicht weit für dich ;P" - Das Argument hat gezogen. Eine kurze Beratung mit Philipp, der schon zuvor mit einem Kurztrip liebäugelte, war die Sache klar. Montagmorgen muss frisches Öl besorgt werden, Ventile eingestellt, Schrauben überprüft und alles gerichtet werden. Gesagt, getan. Jetzt noch die Sachen packen und schnell ist es schon 16 Uhr. Die Wettervorhersage ist gut, zumindest ist von Regen nicht viel zu hören. Also runter an die Küste!
Nach dem trägen Start in den Tag soll auch noch der Wurzenpass gesperrt sein. Das schauen wir uns doch mal genauer an. Diese kreisrunden und rot-weißen Schilder sind sicher nur als Zeichen österreichischen Nationalstolzes aufgestellt worden, weshalb wir fröhlich weiterfahren. Der Pass dient uns als Einstieg nach Slowenien und ist wegen Forstarbeiten tatsächlich nicht nur eingeschränkt befahrbar. Netterweise werden uns die quergespannten Kabel aus dem Weg geräumt und wir bahnen uns den Weg zur Grenze.
Im Anschluss folgt auf slowenischer Seite der Vršič-Pass mit seinen 51 Kehren und wunderbarem Panorama. Bei Trenta tauchen wir ein in das Tal entlang des türkisen Soča-Flusses und fahren gen Süden. Bei der Ortschaft Kanal
überqueren wir den Fluss und halten leider nicht an, obwohl der Anblick
dazu einlädt. Wir wollen noch im Hellen an der Adria ankommen, aber
dazu soll es nicht mehr kommen. Es knackt an Philipps Maschine und wir
halten an einer Tankstelle an. Vermutlich ist die Kette locker und muss
nun doch gespannt werden. Die Kettenspannung ist tatsächlich mau, aber
beim Testen wackelt der Motor ganz schön hin und her. Ja sollten da
nicht zwei Bolzen an der unteren Motoraufhängung sitzen? - Die haben bei
der Einzylinder Wackelei wohl den Dienst quittiert und sind einfach
gegangen! Ich erinnere mich an unser Gespräch vom Vormittag über das zu
häufige Waschen von Motorrädern und der damit einhergehende höhere
Wartungsaufwand.. Ich bin guter Laune und muss grinsen. Das fällt
natürlich sofort auf, ist aber keines Wegs durch Schadenfreude bedingt.
Immerhin will ich ja an die Küste! Es ist eher wegen der Uhrzeit. Denn
um 19 Uhr sollte man besser gute Laune haben, um einen passenden Ersatz
aufzutreiben. Wie erwartet wird der Weg steinig und nach einigen
geschlossenen Werkstätten und falschen Baumärkten sieht es nach einer
ungewollten Übernachtung aus. Doch dann finden wir mit Hilfe der
Einheimischen doch einen Baumarkt, der auch noch mit seinem Service
glänzt. Weil die vorhandenen Schrauben zu kurz für eine Motoraufhängung
sind, wird eine Gewindestange ab gelängt und die passenden Muttern
eingetütet. In Nu sitzt das Triebwerk wieder fest am Rahmen und wir
machen uns an die letzten 80km bis zur Küste. Mit
der anbrechenden Nacht verändert sich auch das Landschaftsbild in dem
sich die grenznähe zu Italien wiederspiegelt. In den Bergen nördlich von
Triest ist es bereits dunkel und so präsentiert sich die Stadt als
eine glühende Ebene unter dem Horizont. Nach weiterer Fahrt erreichen
wir letztlich den Campingplatz in Akaran und schieben unserer Moppeds
unter der Schranke bis zum Zeltplatz von Artem und Julian. Wir lassen
den Abend mit einem wohlverdienten Bier ausklingen und freuen uns auf
den Anblick des Mittelmeeres bei Tage.
Soča |
Reiseroute im Westen beginnend |
Der nächste Tag beginnt gemütlich mit dem Frühstück und wir überlegen uns für insgesamt vier Tage in Slowenien zu bleiben. Das Zelt lassen stehen und fahren entspannt mit den Mo(p)peds nach Koper zu einer kleinen Erkundung der venezianisch geprägten Stadt. In einer der Gassen gönnt sich Artem einen Haarschnitt und eine Rasur während wir nebenan im Café sitzen und das Plundergebäck vom Bäcker um die Ecke verzehren. Nach dem Spaziergang durch die Stadt teilen wir uns dem Hubraum entsprechend auf und fahren weiter die Küste entlang Richtung Südwesten. Vorbei an alten Salzgewinnungsanlagen bis in die schöne Stadt Piran. Dann überqueren wir die Grenze zu Kroatien und versuchen Richtung Umag wieder an die Küste zu kommen. Die Straßenführung ist leider zu weit im Inland, um etwas vom Meer zu sehen. Deshalb beschließen wir eine Pause an einem Campingstrand zu machen und biegen ab. Wie sich herausstellt, wird die Anlage nicht mehr betrieben und man steht förmlich auf einer Wiese am Meer. Über Treppenstufen im steinigen Ufer gelangt man zum Wasser. Wir gehen schwimmen und genießen die Sonne. Heute geht es nicht weiter nach Süden. Gegen Nachmittag machen wir uns wieder auf den Weg nach Ankaran, wo uns ein leckeres Abendessen vom Campingkocher erwartet. Der Plan für die letzten beiden Tage ist skizziert und ab geht es in den Schlafsack. Auf der anderen Seite der Bucht tobt die Party, die nah klingt und doch zu weit weg für uns ist.
Der nächste Tag bricht an und wir packen zusammen. In Koper trennen sich unsere Wege, denn Artem und Julian fahren nach Kroatien weiter. Unser erstes Tagesziel sind die Höhlen von Škocjanske jame. Sie gehören zum UNESCO Kultur- und Naturerbes der Welt und sind ein unvorstellbarer Anblick. Einen schönen Eindruck davon bekommt man im virtuellen 360° Rundgang in der großen Höhle. Wir schauen uns das Kombipaket mit der kleinen Höhle zu Beginn und der Classic Tour zum Abschluss an. Ursprünglich waren beide Abschnitte eine große Höhle, doch durch den Kollapse der Höhlendecke wurden daraus zwei separate Teile. Das Dorf Škocjan liegt genau darüber.
Wir fahren weiter in die Hauptstadt Ljubljana und kehren im Zeppelin Hostel ein. Die Motorräder können wir im Hausflur parken und uns in einem Mehrbettzimmer. In fünf Gehminuten sind wir mitten in der schönen Altstadt, wo wir uns etwas zum Abendessen suchen. Anschließend erkunden wir noch die Burg von Ljubljana bei Nacht. Am nächsten Morgen schauen wir uns alles nochmal bei Tageslicht an und besuchen das Innere der Burg. Die Mischung aus altem Bauwerk und modernen Elementen ist sehr gelungen und wir erhalten einen Rundumblick über die gesamte Stadt. gegen Mittag brechen wir auf und machen den letzten Stopp in Slowenien in Bled. Auch dort besuchen wir die Burg auf der Anhöhe über dem See und genießen die Aussicht. Über den Loiblpass geht es wieder nach Österreich.
Hauptplatz in Ljubljana |
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