Freitag, 1. Mai 2015

57. Tesch Travel Treffen 2015



Wie im letzten Jahr ging es wieder zum TTT nach Malmedy in Belgien. Der perfekte Platz, um sich mit Fernreisenden auszutauschen, sich im kühlen April am großen Feuer zu wärmen und dabei das ein oder andere Bier zu genießen.

Im Vorfeld des Treffens habe ich meine Maschine zu Ostern aus Villach abgeholt und in die Nähe von Stuttgart gefahren. Unterwegs zum Felbern-Tauerntunnel begann es zu schneien und auf der Nordseite luden die Wolken ihre Fracht in dicken Flocken ab. Bei dieser Gelegenheit konnte sich meine neue Kombi gleich bewähren und das tat sie so gut, dass ich als Schneemann unterwegs war.

Auf dem Weg nach Belgien war die Wetterlage dafür besser und die Route war durch Frankreich und  Luxemburg gelegt. Auf kleien Straßen durch den Nationalpark Nord der Vogesen, vorbei an Metz zum Tankstopp in Luxemburg und bei Arlon rein nach Belgien. Durch die Wälder der Ardennen war mein nächstes Zwischenziel Bastogne. Auf diesem Abschnitt begegnete mir ein Konvoj aus historischen Fahrzeugen der US Armee aus der Zeit des zweitene Weltkrieges. Als eingekesselte Stadt unter amerikanischer Kontrolle hatte sie zur Zeit der Ardennenoffensive traurige Berühmtheit erlangt und ist heute Gedenkstädte und Treffpunkt für Veteranen.

Da ich schon spät dran war, ging es leider ohne Halt weiter nach Malemedy über bewusst gewählt kleine Straßen und Dörfer. Um die Zeltwiese zu erreichen muss man den kleinen Fluss queren. Diese Stelle ist am Samstagnachmittag nach den Vorträgen zentraler Schaupunkt und alle sehen gespannt zu, was die anderen den Fluss nehmen.


Aber beginnen wir erstmal am Samstagmorgen. Das Frühstück war eindeutig zu früh für mein Mopped angesetzt, so dass es sich demonstartiv auf die Seite gelegt hat. Resultat war ein gebrochener Stift in der Kofferverriegelung auf der rechten Seite. Als Notlösung kam ein gekürzter Imbusschlüssel an Stelle des Stiftes. Fertig und Abfahrt.

Ab ging es zu den Vorträgen in Hünningen, die wie immer sehr interessant waren und sich in diesem Jahr um die Bereisung Mittelamerika, Neuseelands und Bernds 70-jährige Reisezeit drehten. Frisch gestärkt durch das Mittagessen, Kaffee und Kuchen ging es wieder zurück zum Platz und das oben bereits geschilderte Spektakel am Fluss nahm seinen Lauf. da kann mal wieder sehen, dass man mit jedem Mopped reisen kann udn auch diese kleinen Hindernisse nehmen kann. Wie immer gab es auch eingie Verluste, die mit einem kalten Bad im kühlen Nass endeten. Aber das muss man sportlich nehmen. ;)

hier eine Aufnahme aus dem Vorjahr

Der Abend endet wieder mit Bier und Gegrilltem am Lagerfeuer bei Benzingesprächen. Reisepläne werden ausgetauscht und Tipps eingeholt. Am Sonntag geht es nach Aufräumen des Platzes wieder Richtung Heimat durch die luexemburgische Schweiz und entlang der deutsch-französischem Grenzgebiet auf beiden Seiten. Einer der letzten Grenzübergänge ist jedoch gesperrt und wir fahren nach dem GPS quer durch den Wald. Zu unserer Überraschung kamen wir direkt an einer kleinen Motocrossstrecke raus, auf der uns die Kleinen mal vorgeführt haben, wie es denn richtig geht. :)




Dienstag, 7. Oktober 2014

Rehoiler - Kettenöler




Ein schönes Thema, welches ich schon lange aufgreifen wollte, ist dieser kleine Kettenöler. Viele kennen sicher die bekannte Marke mit ihren Modellen in einer Preisspanne von 100-280€.
Für diesen Kurs kann man ja schon die ein oder andere Doese Kettenfett kaufen. Geht das Ganze denn nicht günstiger?

- Ja, dachte sich Dete unser Daniel Düsentrieb und Gründer des XT-Boards und begann mit dem Bau seiner eigenen Version eines elektrisch geregelten Kettenölers. Mittlerweile ist der sogenannte Rehoiler in der achten Generation und kann unter der Bezeichnung IQ 8 mit einer USB-Schnittstelle oder sogar einer Bluetooth-Anbindung glänzen. Über die entsprechende App kann man unterwegs ganz einfach die Parameter ändern, wenn man mit seiner vorherigen Einstellung nicht zufrieden war. Dennoch bleiben die Kosten dank des Selbstbaus mehr als überschaubar.

Meinen Rehoiler habe ich im Jahre 2011 eingebaut und bin seitdem ein sehr glücklicher Besitzer dieses Gerätes der Version IQ 4.2. Nachfolgend werde ich etwas über den Bau und Einbau schreiben.

Wie funktioniert das Ganze eigentlich? Eigentlich ganz simpel, aber dennoch gibt es dank der Schaltung mehere Wege das Gerät einzubinden. Genaueres findet man unter meinen Links auf Detes Seite Rehtronik. Über ein Einganssignal wird

Die fertige Schaltung im Kunststoffgehäuse. Die nötigen Kabel werden auf der Oberseite eingebracht und mit der Platine verbunden.


Unterhalb der Sitzbank, wo für gewöhnlich das Werkzeug schlummert, finden die Kraftstoffpumpe, der Modellbautank und die Steuerungselektronik ihren Platz. Über eine separate Zuleitung, die oberhalb des Rücklichtes liegt, lässt sich der Tank unkompliziert nachfüllen.

Hier sieht man - oder auch nicht - die einzelnen Komponenten an der Hinterradschwinge. Die Kabel für den Reddkontakt und die Öl-Förderleitung sind an der Unterseite der Schwinge geführt.
Der Reedkontakt ist in einem Stück Schlauch eingegossen und mit einem Blechstreifen an der oberen Kettenabdeckung befestigt. In dieser Position registriert er den vorbeilaufenden Rundmagneten.
An der Kettenführung ist ein Verteilerrohr angebracht über welches das Öl in der Kanüle am Kettenblatt mündet.
Für das Cockpit habe ich mir eine kleine Blende an den Anschluss der Kfz-Steckdose gebaut. Im unteren Bereich dessen befindet sich der Schalter für den Normal- und Regen-Modus. Bei letzterem erfolgt ein weiter Pumpstoß und soll damit ein trockenlaufen der Ketter bei feuchter Witterung verhindern. In der aktuellen Version gibt es auch noch den Offroad-Modus mit der vierfachen Pumpmenge.

Seit 2011 verrichtet der Rehoiler jetzt schon treu seine Dienste an meinem Hinterrad und ich würde jede Neuanschaffung mit ihm ausrüsten!

Samstag, 4. Oktober 2014

Indian Summer

Heute gibt es Bilder der vergangenen Woche ohne viel Text. Gestartet bin ich in NRW, über München und den Großglockner ging es nach Villach. Dort angekommen ging es mit Philipp über den Wurzenpass und über den Vršič-Pass. Dann rüber zum Mangart und rauf auf den Berg. Anschließend zu den Seen Lago Superiore und Lago Inferiore nördlich des Berges mit abschließendem Ausflug über Schotter zur Berghütte.




Segelflugzeuge bei der Vorbereitung zum F-Schlepp auf der Wasserkuppe

Gipfel des Mangart










Lago Inferiore nördlich des Mangart

Sonntag, 7. September 2014

MRT 2014 - Anders als erwartet

Eigentlich hatten wir uns zum MRT in Gieboldehausen verabredet, doch dann kam eine E-Mail mit der Absage des Treffens.. Aber warum sollte man sich nicht trotzdem zusammenhocken und sich eine schöne Zeit machen? Also fix alle Freunde und Bekannte gefragt, die kommen wollten und im Forum nochmal nachgehackt, wie man sich alternativ treffen kann. Schnell wurde die Sache zum Selbstläufer. Olli organisierte den schönen  Campingplatz Prahljust bei Clausthal-Zellerfeld, direkt danach wurden Beamer und Vorträge angeboten. So schnell und so gut kann das gehen! Am Freitag den 05.09. ging es dann in Richtung Harz. Das Wetter traumhaft und endlich wieder etwas wärmer. Bei der Anmeldung habe ich gleich Merlin getroffen und wir haben unser Lager aufgeschlagen. Schnell war man im Gespräch und der Abend nahm seinen Lauf bei Bier und Gequassel. 
Der Samstag beginnt mit einer Ausfahrt in den Harz und gegen Mittag hören wir die Vorträge über die Reisen in die Provence, mit dem Dieselmotorrad nach Wladiwostok, Merlins Rundreise gen Osten und über Island.
Leider muss ich mich am frühen Abend schon mit einer Bronchitis ins Zelt verkriechen...
Dafür entschädigt am nächsten Morgen ein weiterer Reisebericht über Island mit dem Landrover.

Gegen Mittag geht es zusammen Heimwärts und das schöne Wochenende mit sehr interessanten Menschen ist zu Ende.
Vielen Dank an alle, die trotz der Absage hergefunden haben. :)



Die verwendeten Bilder stammen aus dem Forum http://forum.motorradkarawane.de/ und sind geistiges Eigentum ihrer Ersteller.

Mittwoch, 13. August 2014

Heimwärts

Montagmorgen -  Hundemüde und noch nicht abfahrbereit. Jetzt muss aber was passieren. Raus aus dem Bett, unter die Dusche und rauf aufs Mopped. Erstmal zur Tanke. Treibstoff und genügend Luft mitnehmen, denn es geht über die Großglockner Hochalpenstraße nach München. Noch schnell Frühstück und Proviant besorgen, Ölstand kontrollieren und gleich was nachkippen. Das ganze Gepäck aufladen und ab gehts nach Norden.
Das Wetter ist schön, aber bedeckt. Im Laufe des Tages soll sich das laut Vorhersage noch ändern. Beim Einstieg zum Großglockner in Heiligenblut hängen die Wolken schon verhängnisvoll an den Bergen. Da gilt es die noch guten Bedingungen zu nutzen und genussvoll bis zum ersten Zwischenstopp bei der Kaiser-Franz-Josef-Höhe zu fahren. Es ist ein faszinierender Anblick, wie sich dort die tiefziehenden Wolken zwischen den Bergen und über dem Gletscher bewegen.
Sicherheitshalber ziehe ich mir die Regenkleidung über und kaum läuft der Motor, fallen auch schon die ersten Tropfen. Auf dem Weg zum Hochtor hört der Regen wieder auf, doch nach dem Tunnel kommt eine andere Art der Feuchtigkeit: Nebel. Oder besser gesagt die deckende Wolkenschicht auf der Nordseite. Jetzt kann ich nur noch das Auto direkt vor mir erkennen und taste mich dahinter durch die Kurven. Leider hört diese Form des Spaßes erst auf einer Höhe von 1.800m und nach einer Fahrstrecke von 10km wieder auf. Da haben sich die 21€ Maut nicht wirklich gelohnt (oder 24€ ohne KärntenCard). Um die Aussicht zu genießen muss ich wohl auf dem Rückweg nochmal hier rüber fahren.
In den nachfolgenden Tälern lassen sich immer wieder Nebelschwaden bewundern und die Wolken schichten sich am Steinernen Meer gleich dreifach.
Dann kommt der Regen. Kräftig wie bei der letzten verhängnisvollen Durchquerung der Gegend im Mai, bei der ich wegen breitflächig aufgetragenem Bitumen in der Kurve gestürzt bin. Jetzt bin ich gut informiert über den Zustand der Strecke und komme gut durchs Nass. Einzig ärgerlich ist die Sperrung der Bundesstraße auf deutscher Seite mit ausgeschilderter Umleitung. Diese ist aber auf eine ganz andere Baustelle bezogen... Wenn man von der richtigen Seite kommt, wird man wenigstens über die ersatzlose Sperrung informiert. Das hätte auch einfacher gehen können. Gegen 18 Uhr sind die 380 km bis München geschafft und ich kann mich auf die Probefahrt der Tiger 800 XC am nächsten Tag freuen. Anderseits macht es mir der Termin schwierig die noch kommenden 600 km bis nach Hause zu bewältigen.
Richtig wach werde ich am Dienstag auch nicht. Besorge dann aber das bestellte Ersatzschloss für den linken Koffer und einen neuen Benzinschlauch. Dann geht es zum Triumph-Händler und rauf auf die Tiger. München ist leider nicht das perfekte Testgebiet für ein Motorrad, aber im Stop&Go lassen sich oft auch die kleinen Dinge erkennen und auf den Autobahnzubringern ist der Verkehr sehr dünn gesät. Hier darf das Dreizylindertriebwerk mit 95 PS mal zeigen was es kann. Und es kann einiges. Leider finde ich keine kurvenreiche Strecke für die wirklich wichtigen Fragen. Es besteht also wieder Nachholbedarf. :)
Um 12 Uhr komme ich endlich los und beschließe soweit durch zu fahren bis ich müde werde oder das Wetter umschlägt. Es wird zwar zunehmend kälter, aber dafür bleibt es sonnig und die kleinen Streckenoptimierungen des Morgens haben ihr Gutes. So werde ich vom Navi durch das Urdonautal geführt, welches jetzt mit Jurafelsen und Naherholungsmöglichkeiten glänzt. Ein wirklich schönes Fleckchen rund um Wellheim.
Am frühen Abend stehe ich plötzlich vor der Wasserkuppe, dem Geburtsort des deutschen Segelfluges vor über 100 Jahren. Der Flugbetrieb des heutigen Tages geht schon zu Ende und die letzten Segler drehen ihre Runden. Ich marschiere schnell auf die Spitze der Wasserkuppe vorbei am Radom und genieße die weite Aussicht.
Noch 190 km bis nach Hause, die sind jetzt auch noch zu schaffen. :)
Leicht rasselnd meldet sich die Kette im Schiebebetrieb und verlangt einen weiteren Zwischenstopp. Also auf einen Parkplatz. Die hintere Achse lösen, alles einstellen und wieder versplinten. Irgendwie geht es vorwärts aber diese ganzen Stopps sind ziemlich Zeitaufwändig und mein Trinkrucksack hatte schon vor Fahrtbeginn den Geist aufgegeben. Wenigstens die Kette bekommt am Ziel ihre Ablösung, denn der TÜV ist fällig und davor muss noch einiges getan werden. Es ist zwar alles sicher, aber man muss ja beweisen, dass es auch in den nächsten zwei Jahren so bleibt. Also neue Bremsbeläge hinten und einen neuen Kettensatz. Ein zweiter Spiegel wäre auch nicht verkehrt. Ups.
Naja, jetzt ist die Plakette drauf.

Gegen 23 Uhr erreiche ich mein Heim mit dem Tachostand 63.636,3 km.
Damit sind 1.050 km in den letzten 36 Stunden geschafft und ich bin reif... fürs.. Bett.